Kodokan-Kata Lehrgang in Berlin

Eine Gruppe von Dresdner Judoka machte sich am Samstag den 4. März auf den Weg ins Sportforum Berlin. Dorthin lud Astrid Machulik zu einer seltenen Gelegenheit ein, Judo-Kata bei 3 Sensei des Kodokan zu studieren. Durch ihre guten Kontakte hat sie ein 4-tägiges Seminar auf die Beine gestellt, welches angeleitet wurde von den weltweit bekannten Kata-Experten und Trainer des Japanischen National Kata-Team, Sameshima sensei (8. Dan),  Fujita sensei (8. Dan) und Mukai sensei (7. Dan).


An diesem Samstag stand die Katame-No-Kata auf dem Programm. Die Halle war gut gefüllt, darunter nicht nur nationales Publikum, sondern auch Teilnehmer aus Finnland, Italien, Österreich, Niederlande und Tschechien. Eröffnet wurde der Kurs von einem Vertreter der Japanischen Botschaft, welcher eine Mitteilung des Kodokan verlas und sich selbst ein Bild von der Vermittlung japanischer Kultur machte. Anschließend ging es direkt in eine Erwärmung die nicht nur die Muskeln, sondern auch den Denkapparat –Koordination verbunden mit einfachster Mathematik – der Judoka anregte. Über den Tag verteilt wurden nun die einzelnen Techniken der Katame-No-Kata geübt. Die sehr gute Demonstration übernahmen dabei großteils Marcus Nietner und Astrid Machulik. Vor allem bei den Befreiungstechniken betonten die Sensei, dass dies nur Vorschläge sind und die Techniken im einzelnen zwischen Tori und Uke abzustimmen sind. Hierfür ist es sehr wichtig das Wirkprinzip der Techniken zu verstehen, denn dies entscheidet darüber ob die Technik funktioniert oder nicht.

Während des gesamten Trainings herrschte eine sehr gelassene aber stets konzentrierte Atmosphäre. Den Sensei begegneten wir mit großer Ehre und Respekt. Doch auch sie erlaubten sich zwischendurch kleine auflockernde Späße. Hatte man Fragen zur Technik oder gar Probleme, so wurden auch diese – wenn nötig im direkten Kontakt –  beantwortet und gelöst. Abschließend durfte jeder Judoka ein persönlich ausgehändigtes und sehr schön gestaltetes Teilnahmezertifikat entgegennehmen.

Neben den sporttechnischen Fakten war eine interessante Beobachtung, wie selbst weit fortgeschrittene Judoka und Danträger wieder in die Rolle des Schülers schlüpfen. Dieser meist lebenslange Kreis gehört mit zu elementarsten Eigenschaften des Judo und zeigt, dass es mehr als nur ein Wettkampfsport ist.

Wir möchten uns an dieser Stelle herzlichst bedanken für diese einmalige Gelegenheit, welche auch rundum sehr gut organisiert war.

Sven Helbig, SV Fair Sport e.V.